Donnerstag, 22. Februar 2024

Arthur Schopenhauer und sein Denken

Arthur Schopenhauer

Arthur Schopenhauer wurde am 22. Februar 1788 in der Freien Hansestadt Danzig als Sohen eines angesehenen Kaufmamnes geboren. Ein komischer Kauz muss er gewesen sein, dieser 1787 in Danzig geborene Arthur Schopenhauer. Schon früh zeigte sich sein dominanter Charakter mit einem Hang zur Besserwisserei.

Arthur Schopenhauer war ein deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer des 19. Jahrhunderts. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Philosophen und als ein Vertreter des Pessimismus und Wegbereiter des Existenzialismus.

Arthur Schopenhauer (1788- 1860) lebte in einer großen philosophischen Zeitepoche und konnte z.B. Kant und Goethe noch persönlich kennen lernen. Beide waren von Schopenhauer beeindruckt, wobei Kant ihm den Weg ebnete, um als Philosoph seinen ersten Durchbruch zu erlangen.

Schopenhauers Denken wurde stark geprägt zum einen von Platon, insbesondere von dem sogenannten "Höhlen-Gleichnis". Dort zeigt sich für ihn eben das "Erkennen", das zugleich ein "anderes Sein" bedeutet. Es ging für Schopenhauer nicht mehr darum die Gegenstände besser zu sehen, sondern in der Sonne zu sein.

Zum anderen wurde er geprägt durch den großen Philosophen Kant. Unabhängig von dem damaligen Zeitgeist geht er, geprägt von diesen beiden philosophischen Polen seinen eigenen Weg. Seine Gedanken sind mutig, denn er ist ein großer Denker, der auch die Schwachstellen der großen anderen Philosophen (wie z.B. die von Hegel und Fichte) erkannte und der gegen die vom Zeitgeist favorisierte Vernunftreflektion, mehr die Rolle der verständigen Anschauung betonte.

Schoppenhauer hat sich später auch mit der östlichen Philosophie stark beschäftigte und diese ihn auch beeindruckte (z.B. Upanischaden: Altindische Weisheiten). Er schrieb dazu selber: "Ich gestehe übrigens, daß ich nicht glaube daß meine Lehre je hätte entstehen können, ehe die Upanishaden, Plato und Kant ihre Strahlen zugleich in eines Menschen Geist werfen konnten."

"Das Leben ist eine missliche Sache, ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen über dasselbe nachzudenken." So begründete der junge Arthur Schopenhauer gegenüber dem 78jährigen Dichter Wieland in Weimar seine Absicht Philosophie zu studieren.

Schopenhauer gilt als Misanthrop und Vertreter des Pessimismus, der das Leben als Leiden definiert hat. "Die Welt ist die Äußerung einer unvernünftigen und blinden Kraft; in ihr zu leben heißt leiden."

Da das ganze Universum von einem blinden Urwillen angetrieben ist, muß alles, was existiert, in irgendeiner Form unglücklich sein. Das gesamte Sein ist eine Hölle und deshalb sollte es besser nicht sein.

Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Hegel bestritt Schopenhauer, daß sich der Fortschritt auf Erden um Guten hin entwickelt. Und in dieser Annahme scheint ihn dieses Jahrhundert mit seinen Weltkriegen, Atombomben oder seinen Hunger-, Flüchtlings- und Umweltkatatrophen laufend zu bestätigen und Recht zu geben.


Weblink:

Arthur Schopenhauer Biografie

Samstag, 28. Mai 2022

David Hume und sein Skeptizismus

David Hume


Der Schotte David Hume gilt als der Begründer eines gesunden Skeptiszimus, die Grundlage einer kritischen und hinterfragenden Philosophie. Er verband äußersten Skeptizismus und Pragmatismus zu einer nüchternen, aber menschenfreundlichen Philosophie. Einen Weg aber, aus ihr heraus die Religion positiv zu werten, sah er nicht. Schopenhauer hat Hume immer als einen seiner Wichtigsten philosophischen Verbündeten betrachtet, den Skeptizismus und die Vernunftkritik des schottischen Aufklärers geschätzt .

Hume war der Auffassung, daß Skepsis die Grundlage aller neuen Erkenntnis ist, denn gerade die Skepsis führt zu neuen Wegen der Erkenntnis durch Hinterfragen der bestehenden Zusammenhänge. Wer skeptisch ist, der reflektiert die Welt und ihre Zusammenhänge. Er vermag die Welt kritisch zu sehen und zu erkennen und daraus neue Schlüsse zu ziehen. Gesunder Skeptiszimus bringt also die Wissenschaft und Forschung voran.

Er ging schlicht davon aus, dass der durchschnittliche Mensch ein durchschnittlich guter Mensch ist und dass der unebene Boden der Tatsachen, beschritten mit dem Bedacht des gesunden Menschenverstandes, immer noch den besten Grund für ein leidliches Zusammenleben der Menschen darstellt. Alle metaphysische Spekulation aber gefährdet nach ihm das labile Gleichgewicht von Mensch und Gesellschaft.



Der erkenntnistheoretische Skeptizismus, der zu einer undogmatischen Bescheidenheit aufruft, ist philosophiegeschichtlich nicht neu. Er lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen und spielte auch in der neuzeitlichen Philosophie eine große Rolle. So erhob René Descartes den Zweifel sogar zu einem methodischen Prinzip - um ihn freilich mit Hilfe (allerdings nicht überzeugender) "Gottesbeweise" wieder außer Kraft zu setzen.

Viel konsequenter und auch bescheidener war da ein anderer Philosoph, einer der wichtigsten: David Hume. Gegen metaphysische Spekulationen hatte er eine sehr kritische Einstellung. Er plädierte für eine allein auf Erfahrung und Beobachtung gegründete Methode und wurde damit zu einem der einflussreichsten Denker des 18. Jahrhunderts und bis heute.

Skeptizismus ist eine gesunde Grundhaltung der Erkenntnis gegenüber fremden Erscheinungen, aber sie schützt vor Irrtümern nicht. Ist die Skepsis größer als die Vernunft, so führt diese zu Fehleinschätzungen bei der Erkenntnis der Wahrheit.

Skeptiker ist eine Tochter des Mißtrauens und der Skeptiker ist ein Gefangener des Mißtrauens.

Das war sein letztes Wort. Sein Wahlspruch war immer gewesen: "Bleib nüchtern und vergiss nicht, skeptisch zu sein." Er starb friedlich und gefasst, ohne geistlichen Beistand, in seinem Haus in Edinburgh, im August des Jahres 1776. Er bleibt in Erinnerung als einer der Philosophen, die dem freien Denken in Europa Bahn geschaffen haben, die das Christentum und ihre Theologie durch - nun ja - ein Fegefeuer getrieben haben, auf das viele Christen heute stolz sind.

Literatur:

David Hume: Der Philosoph und sein Zeitalter
David Hume: Der Philosoph und sein Zeitalter
von Gerhard Streminger

Donnerstag, 12. Mai 2022

Schopenhauer und sein Einfluß auf Wittgenstein (K)

Arthur SchopenhauerLudwig Wittgenstein


Arthur Schopenhauers Mischung zwischen Aufklärung, Wissenschaftsorientierung und Mystik hat ihren vielleicht erstaunlichsten Einfluss auf einen Denker ausgeübt, dem man auf den ersten Blick kaum mit ihm in Verbindung bringen würde: Ludwig Wittgenstein, den philosophischen Vater analytischen Philosophie des 20. Jahrhunderts.

Am deutlichsten ist der Einfluß Schopenhauers in Wittgensteins berühmten Werk »Tractatus logico-philosophicus« (1921) erkennbar. Dort zieht er wie Kant und Schopenhauer, eine strikte Grenze zwischen dem Bereich des Erkenntnismöglichen, dem Sagbaren und dem Bereich der Transzendenz, dem, wovon man nicht sprechen kann. Dazu gehören die großen Sinnfragen der philosophie und auch die Fragen nach einer Werteorientierung des menschlichen Handelns.

Wie Schopenhauer bindet Wittgenstein das Ethische an die metaphysische Voraussetzung einer Wirklichkeit, die nur in einer mystischen Erfahrung erreichbar ist. "Es ist klar", schreibt er, "dass sich die Ethik nicht aussprechen lässt. Die Ethik ist transcendendal".

Das Ethische ist hier im Schopenhauerschen Sinne gebraucht als der Bereich, in dem sich der Sinn des Lebens und der Welt fur uns realisiert. Auf ihn können wie nur hinweisen: Er lässt sich "zeigen«, z.B. durch eine bestimmte Art des Lebens und Handelns, aber er lässt sich nicht "aussagen" oder durch Regeln und Gebote ausdrücken.

Wie Schopenhauer ist Wittgenstein ein philosophischer Januskopf: Nach der einen Seite durchmisst er die Möglichkeiten rationaler Welterforschung. Nach der anderen Seite sucht er Lebens- und Sinnerfüllung im Bereich des Mystischen.

Dass mit Wittgenstein, ein Vertreter der »Wiener Moderne« in engster Weise mit Schopenhauer verbunden ist, ist kein Zufall. In der Wiener Philosophieszene des ausgehenden 19. Jahrhundert gab es eine ausgesprochene Aversion gegen die Spekulationen des Deutschen Idealismus. Idealismus- und hegelkritische Ansätze wurden bereitwillig aufgenommen.

Literatur:

Tractatus logico-philosophicus. Logisch-philosophische Abhandlung
Tractatus logico-philosophicus.
Logisch-philos. Abhandlung

Samstag, 12. März 2022

Arthur Schopenhauer - Einfluß und Wirkung

Arthur Schopenhauer


Arthur Schopenhauer (1788-1860) lebte in einer großen philosophischen Zeitepoche und konnte z.B. Kant und Goethe noch persönlich kennen lernen. Beide waren von Schopenhauer beeindruckt, wobei Kant ihm den Weg ebnete, um als Philosoph seinen ersten Durchbruch zu erlangen.

Schopenhauers Denken wurde stark geprägt zum einen von Platon, insbesondere von dem sogenannten "Höhlen-Gleichnis". Dort zeigt sich für ihn eben das "Erkennen", das zugleich ein "anderes Sein" bedeutet. Es ging für Schopenhauer nicht mehr darum die Gegenstände besser zu sehen, sondern in der Sonne zu sein.

Zum anderen wurde er geprägt durch den großen Philosophen Kant. Unabhängig von dem damaligen Zeitgeist geht er, geprägt von diesen beiden philosophischen Polen seinen eigenen Weg. Seine Gedanken sind mutig, denn er ist ein großer Denker, der auch die Schwachstellen der großen anderen Philosophen (wie z.B. die von Hegel und Fichte) erkannte und der gegen die vom Zeitgeist favorisierte Vernunftreflektion, mehr die Rolle der verständigen Anschauung betonte.

Schopenhauer hat sich später auch mit der östlichen Philosophie stark beschäftigte und diese ihn auch beeindruckte (z.B. Upanischaden: Altindische Weisheiten). Er schrieb dazu selber: "Ich gestehe übrigens, daß ich nicht glaube daß meine Lehre je hätte entstehen können, ehe die Upanishaden, Plato und Kant ihre Strahlen zugleich in eines Menschen Geist werfen konnten."

Schopenhauer hat Hume immer als einen seiner Wichtigsten philosophischen Verbündeten betrachtet, den Skeptizismus und die Vernunftkritik des schottischen Aufklärers geschätzt und sich mit dessen Religionskritik identifiziert.

Mit Hume distanziert er sich von dem theologisch inspirierten Denken, das im Gewand des Deutschen Idealismus die Zeitgenossen beherrschte. Auch gegenüber Kant, der zwar die Gottesbeweise destruiert, die moralische Relevanz religiöser Ideen aber ausdrücklich bekraftigt hatte, gibt es hier Differenzen. Schopenhauer sieht sich als Fortsetzer und Vertiefer der aufklärerischen Religionskritik, die auch in Bruno einen ihrer Vorläufer hat.


Arthur Schopenhauer brachte in die durchweg daseinsbejahenden deutsche Philosophie einen pessimistischen Grundzug. Er behauptete, daß nicht die Vernunft, sondern ein blinder Lebenswille - ein Trieb - das Wesentliche im Menschen sei.
Dieser Drang, welcher Teil eines universalen Urwillens ist, sei Schuld daran daß aus unserer Erde nicht mehr als ein Jammertal wird.

Erlösung, so Arthur Schopenhauer, gibt es nur durch Willensverneinung. Der Mensch soll sich zur Interessenlosigkeit, zur Askese durchringen und so leben, wie es die Heiligen oder indischen Yogis tun, denn sie trachten danach, ihren Willen auzulöschen.


Er war der erste Weltverneiner und Atheist unter den protestantisch geprägten Philosophen.
Als erster Denker setzte er den Willen oder Trieb über die Erkenntnis und den Menschen, wie er leibhaftig im Dasein, im Leben steht, in den Mittelpunkt philosophischer Überlegungen gemacht hat.


Schopenhauer gilt in der Philosophie des 19. Jahrhunderts als Modernisierer. Das Ideal vom vernunftgeleiteten Menschen verwarf er und sprach dem triebgesteuerten Menschen den freien Willen ab. So wurde er auch zu einem Wegbereiter der Pychoanalyse.




"Das Leben ist eine missliche Sache, ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen über dasselbe nachzudenken." So begründete der junge Arthur Schopenhauer gegenüber dem 78jährigen Dichter Wieland in Weimar seine Absicht Philosophie zu studieren.




Mitte des 19. Jahrhunderts galt Arthur Schopenhauer als grosser Modephilosoph.
Das Miteinander des philosophischen Großversuches und geschliffenen Aphorismus in Form einer Lektüre haben ihn so überaus populär gemacht. Einflüsse des Buddhismus


"Das Leben ist eine missliche Sache, ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen über dasselbe nachzudenken." So begründete der junge Arthur Schopenhauer gegenüber dem 78jährigen Dichter Wieland in Weimar seine Absicht Philosophie zu studieren.

Schopenhauer ist ein Fall für misanthropisches Denken. Schopenhauer gilt als Misanthrop und Vertreter des Pessimismus, der das Leben als Leiden definiert hat. "Die Welt ist die Äußerung einer unvernünftigen und blinden Kraft; in ihr zu leben heißt leiden."

Er hat der Moderne den Boden bereitet, indem er die Aufklärung korrigiert, neu justiert, aber auch die Enttheolosisierung unseres Weltbildes vorangetrieben hat. Er hat sowohl den Glauben an die Kraft derVernunft als auch den Geschichtsoptimismus verabschiedet, gleichzeitig aber auch neue Räume der \drirklicherkenntnis und einen neuen Blick auf den Menschen freigelegt.

Samstag, 19. Februar 2022

Arthur Schopenhauer als Vertreter des Pessimismus


Arthur Schopenhauer


Arthur Schopenhauer


Arthur Schopenhauer Denken wurde stark geprägt zum einen von Platon, insbesondere von dem sogenannten "Höhlen-Gleichnis". Dort zeigt sich für ihn eben das "Erkennen", das zugleich ein "anderes Sein" bedeutet. Es ging für Schopenhauer nicht mehr darum die Gegenstände besser zu sehen, sondern in der Sonne zu sein.

Arthur Schopenhauer war ein komischer Kauz, der Vertreter des Pessimismus sah die Welt als ein Werk des »Teufels, der Geschöpfe ins Dasein gerufen hat, um sich am Anblick ihrer Qual zu weiden«.

"Das Leben ist eine missliche Sache, ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen über dasselbe nachzudenken." So begründete der junge Arthur Schopenhauer gegenüber dem 78jährigen Dichter Wieland in Weimar seine Absicht Philosophie zu studieren.

ie Erfahrung von Leid hat Schopenhauer zu einem pessimistischen Philosophen werden lassen. Schopenhauer gilt als Vertreter des Pessimismus, der das Leben als Leiden definiert hat. "Die Welt ist die Äußerung einer unvernünftigen und blinden Kraft; in ihr zu leben heißt leiden."

Eine Erlösung aus all dem Unglück dieser Welt sieht er in der Weltverneinung. Der lebenskluge Schopenhauer empfiehlt den Menschen, sich Zeit zur Muße nehmen und sich in einsamen Stunden unter Anwdung seines Willens zur Interesselosigkeit, zur Askese durchringen und so leben, wie es die Heiligen oder die indischen Yogis tun. Diese erhoffen sich nichts mehr vom Dasein, der Wille ist in ihnen ausgelöscht.

Und im sanften Schlummer des Nirvana ist alles Leid der Welt schnell vergessen.


Weblink:

Arthur Schopenhauer Biografie

Samstag, 18. September 2021

Schopenhauer und Hume (K)

David HumeArthur Schopenhauer


Schopenhauer hat Hume immer als einen seiner Wichtigsten philosophischen Verbündeten betrachtet, den Skeptizismus und die Vernunftkritik des schottischen Aufklärers geschätzt und sich mit dessen Religionskritik identifiziert.

Mit Hume distanziert er sich von dem theologisch inspirierten Denken, das im Gewand des Deutschen Idealismus die Zeitgenossen beherrschte. Auch gegenüber Kant, der zwar die Gottesbeweise destruiert, die moralische Relevanz religiöser Ideen aber ausdrücklich bekraftigt hatte, gibt es hier Differenzen. Schopenhauer sieht sich als Fortsetzer und Vertiefer der aufklärerischen Religionskritik, die auch in Bruno einen ihrer Vorläufer hat.

Schopenhauer vertritt, wie Hume, einen Determinismus: Der Wille des Menschen ist, wie alles in der Natur, dem Gesetz von Ursache und Wirkung unterworfen. Die grundsätzliche Willensausrichtung des Menschen ist durch seinen empirischen Charakter gegeben, der von Geburt an festgelegt ist. Das Handeln des Menschen ergibt sich notwendig aus dem Zusammentreffen seines empirischen Charakters mit den Motiven.

Samstag, 11. September 2021

»Parerga und Paralipomena« von Arthur Schopenhauer

Parerga und Paralipomena


1851 erschienen die »Parerga und Paralipomena« (»Nebenwerke und Zurückgelassenes«) in zwei Bänden mit dem Hauptstück »Aphorismen zur Lebensweisheit«.

Die »Parerga und Paralipomena« sind eine Sammlung von Essays, verbunden durch eine einheitliche Weltanschauung, dabei aber die Themen der akademischen Philosophie weit überschreitend. Die »Parerga« greifen auf den gesamten Bereich der Welterfahrung aus: Wie bei Montaigne sind oft die scheinbar am Rande liegenden Themen, die nur den Leser philosophisch durchsichtig gemacht werden. Und sie bedienen sich einer welt- und leserzugewandten Sprache, die keine Rücksicht auf akademische Systematik nimmt.

Die »Parerga und Paralipomena« sind das zweite große Hauptwerk Schopenhauers, ein Werk mit einer eigenständigen Form und eigenen thematischen Schwerpunkten, das in vielerlei Hinsicht die Refexionen des Autors in den letzten Jahrzehnten seines Lebens zusammenfasst.

Parerga und Paralipomena Im Gegensatz zu den akademischen Interpreten hat das große Publikum die »Parerga« von Anfang an geschätzt. Schopenhauer erlangte mit seinem zweiten großen Werk schließlich den Ruhm, den er schon immer ersehnt hatte. Die Popularität des Werks beim breiten Publikum, die bis heute andauert, hatte mehrere Gründe: Glanz wesentlich ist die essayistische Form, die Themenbreite der Schrift und ihre Zuwednung zu konkreten Fragen Fragen der Lebensorientierung.

Anders als in der »Welt als Wille und Vorstellung«, in der sich Schopenhauers Weltdeutung um einen Kerngedanken herum aufbaut und in der alle Teile miteinander thematisch verbunden sind, haben die »Parerga und Paralipomena« eine kumulative Strukrur: Die verschiedenen Kapitel und Teile des Buches stehen nebeneinander, eine Ordnung, die beliebig ergänzt und verändert werden kann.

Die »Parerga« sind weit oberflächlicher als Schopenhauers Werke, aber sie machen es dem Leser leichter. Dieser kann mit seiner Lektüre überall beginnen und jedes Kapitel einzeln lesen. Ganze Generationen von Schopenhauer-Lesern haben deshalb über die »Parerga«, und nicht über die »Welt als Wille und Vorstellung«, ihren Zugang zum Denken des Philosophen gefunden.

Literatur:

Parerga und Paralipomena
Parerga und Paralipomena

Aphorismen zur Lebensweisheit
Aphorismen zur Lebensweisheit